Alleinerziehend und allein gelassen
Dokumentarfilm | 45 Minuten | Deutschland 2024
Vor acht Jahren ändert sich das Leben von Steffi schlagartig. Als sie morgens aufwacht, ist ihr Partner und Vater der gemeinsamen Kinder verschwunden. „Über eine Trennung hatten wir nie zuvor gesprochen. Er hinterließ auch keinen Abschiedsbrief“, erzählt die 46jährige. Von einem Moment auf den anderen muss Steffi ihre beiden Kinder, damals ein und zwei Jahre alt, alleine versorgen. Die ehemalige Arzthelferin befindet sich gerade in einer Umschulungsmaßnahme und ihre wenigen Rücklagen sind in kurzer Zeit aufgebraucht. Außer einen 50 Euro Einkaufsgutschein erhält sie in den ersten beiden Monaten keine finanzielle Unterstützung vom Staat. Erst als sie zufällig erfährt, dass sie beim Sozialgericht einen Eilantrag stellen kann, bekommt sie die Gelder, die ihr zustehen.
85% der Alleinerziehenden in Deutschland sind Frauen. Etwa 42 Prozent davon sind armutsgefährdet. Alleinerziehende profitieren nicht vom Ehegattensplitting. Sie haben es häufig schwerer eine Wohnung und einen Job zu finden. Und auch beim Thema Unterhalt hat sich ihre Situation kaum verbessert. Etwa die Hälfte aller Alleinerziehenden bekommt keinen Unterhalt vom Ex-Partner oder der Ex-Partnerin.
Delia Keller (46) Künstlerin, Grafikerin und Dozentin an verschiedenen Kunsthochschulen ärgert sich, dass Care Arbeit heute noch immer kaum Wertschätzung erfährt. Die alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen im Alter von 12 und 14 Jahren engagiert sich politisch für die Rechte Alleinerziehender und prangert insbesondere die Untätigkeit der Politik an.
Buch und Regie
Susanne Jäger
Kamera
Dirk Lütter, Sven Klöpper, Knut Schmitz
Ton
Sven Klöpper, Lorenz Brehm
Schnitt
Rainer Speidel, BFS
Grafik
Studio Fritz Gnad
Music
Marcus Sander
Sprecherin
Nina Goldberg
Redaktionsassistenz
Sandra Becker
Redaktion
Jessica Briegmann
Produzentin
Susanne Jäger
Produktion
Jägerfilme