weiblich / obdachlos / unsichtbar

Dokumentarfilm | 45 Minuten | Deutschland 2020

Bis vor fünf Jahren führte Maike (Name von der Red. geändert) noch ein bürgerliches Leben. Dann verlor sie ihren Job und wenige Monate später ihre Wohnung. Das Jobcenter hatte ihren Antrag auf Arbeitslosengeld 2 zu spät bearbeitet. Maike konnte deshalb ihre Miete nicht mehr zahlen.

Frauen machen etwa ein Viertel aller Wohnungslosen in Deutschland aus. Und es trifft auch immer mehr Menschen aus der Mittelschicht. Die Gründe sind vielfältig: Steigende Mietpreise, Trennung, Jobverlust und Krankheit gehören dazu. Im Straßenbild sind kaum sichtbar. Sie versuchen nicht aufzufallen, sind gewalttätigen Übergriffen aber oft schutzlos ausgesetzt – auf der Straße, in Notübernachtungen und Wohnheimen.

Dagmar würde man nie ansehen, dass sie wohnungslos ist. Die 59-Jährige wohnt mit ihrem erwachsenen Sohn in zwei kleinen Holzhütten auf der Straße. Trotz Wohnungslosigkeit hat es die ehemalige Einzelhandelskauffrau geschafft, sich einen kleinen Putzjob zu besorgen. Ihr Verdienst liegt allerdings unter dem Sozialhilfesatz, so dass ihr eine Aufstockung zustehen würde. Da das Jobcenter dieser Zahlung nicht nachkommt, muss Dagmar mit etwa 100 Euro im Monat über die Runden kommen.

Buch und Regie
Susanne Jäger

Kamera
Dirk Lütter, Martin Kobold

Schnitt
Rainer Speidel

Musik
Marcus Sander

Ton
Sven Klöpper, Ralf Weber, Lorenz Brehm

Sprecherin
Irina Scholz

Produktion
Jägerfilme

Redaktion
Jessica Briegmann